Arne Utermark kennt sich in der Welt aus. Bestens sogar. Für den 62-Jährigen kommt nun die letzte große Herausforderung, bevor er sich in seine italienische Wahlheimat Umbrien zurückziehen wird. Für die DAHW wird er ab Herbst als Repräsentant in Nigeria arbeiten.
„Meine Mutter wollte mich Martin nennen, doch das war meiner Patin zu langweilig. Sie hat dann ‚Arne“ vorgeschlagen“, erklärt der geborene Göttinger seinen doch recht ungewöhnlichen Namen und auch, dass er mit dem recht glücklich ist.
Auf großer Tour mit 50 Dollar und Hermann Hesse
Den Wehrdienst verweigerte er, indem er die Bundesrepublik Richtung USA verließ . „Mit 50 Dollar in der Tasche bin ich 15.000 Kilometer getrampt“, erinnert er sich. Doch das war nicht die einzige Reise in das Land der ungeahnten Möglichkeiten. Beim nächsten Mal ging es durch Texas und Mexiko bis hinunter nach Mittelamerika. Zurück in Deutschland wartete nun doch die Bundeswehr auf den Globetrotter. „So schlimm war es gar nicht: Zwei Jahre Sanitätsdienst“, lacht er. „Und das war auch so eine Art Schlüsselerlebnis für mich, denn ich war ein guter Sanitäter.“
Durch die Reisen hat er Blut geleckt. Auch während des Wehrdienstes nahm er Urlaub. Indien und Sri Lanka wurden seine nächsten Ziele. An Gott glaubte er nicht, doch Hermann Hesses „Siddharta“ als Urlaubslektüre bezeichnet er noch heute als seine ganz persönliche Initialzündung. Utermark begann, sich für Meditation und Buddhismus zu interessieren.
Auf wiederholten Reisen nach Indien lernte er Bede Griffiths, einen britischen Benediktinermönch und einer der bekanntesten christlichen Mystiker des 20. Jahrhunderts, kennen. Der brachte ihn schließlich zum Christentum. „Noch heute ist mir mein katholischer Glaube besonders wichtig“, sagt er bei seinem Besuch in der DAHW-Zentrale in Würzburg. Und außerdem begegnete er dort seiner zukünftigen Frau, der Italienerin Rosaria aus Umbrien. Geheiratet wurde natürlich stilgemäß in einem Franziskanerkloster in Italien.