20. November 2023

Tag der Rechte des Kindes: Wie die DAHW Kinder weltweit unterstützt

Kinder in Indien: Gibt es einen Tuberkulose-Fall in der Familie, werden alle Angehörigen untersucht, die mit der erkrankten Person zusammenleben (Foto: Mario Schmitt / DAHW)

Jedes Kind hat das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit, so haben es die Vereinten Nationen festgelegt. Dazu gehören medizinische Behandlung, ausreichende Ernährung, sauberes Trinkwasser, Schutz vor Umweltverschmutzung und schädlichen Bräuchen sowie das Recht zu lernen, wie man gesund leben kann. Die DAHW legt in ihren Projekten stets einen besonderen Fokus auf betroffene Kinder und ihre Familien – wie Beispiele aus Indien und Uganda zeigen.

Würzburg, 20.11.2023: Tuberkulose ist Tuberkulose ist Tuberkulose? Nicht ganz. Die schleichende Lungenkrankheit TB äußert sich bei Kindern nicht unbedingt mit den klassischen Symptomen, die erkrankte Erwachsene zeigen, etwa andauernder Husten, Fieber oder Nachtschweiß. Bei Kindern spreche man eher von sogenannten „Gedeihstörungen“, erklärt Juliane Meißner, die bei der DAHW für die Projekte in Indien zuständig ist – die jungen Patient:innen zeigen dann Anzeichen von Unterernährung oder Entwicklungsverzögerungen. 

Daher hat die DAHW in der indischen Metropole Mumbai ein Pilotprojekt begonnen, das sich genau diesen Besonderheiten widmet: Gesundheitseinrichtungen, die sich beispielsweise mit frühkindlicher Förderung auseinandersetzen, werden zu Tuberkulose bei Kindern sensibilisiert und Eltern informiert. Hinzu kommt, dass bei erwachsenen TB-Patient:innen immer die ganze Familie untersucht wird – bei Kindern werden dafür spezielle Diagnoseverfahren angewandt. „Das Projekt läuft zunächst in einer Testphase bis Ende des Jahres“, erklärt Juliane Meißner. „Wir hoffen aber, dass wir es später als größeres Projekt weiterführen können.“

Die Diagnoseschwierigkeiten bei Kindern sorgen auch weit weg von Indien für Herausforderungen. Da die Kinder oft kein Sputum produzieren können, das auf eine TB-Infektion untersucht werden kann, greift man beispielsweise auf Röntgenaufnahmen der Lunge zurück. Im ostafrikanischen Uganda jedoch sind die Wege in das nächste Krankenhaus oft weit, teuer und beschwerlich – für Menschen, die ihren Lebensunterhalt täglich neu verdienen müssen, ist eine solche Reise nahezu unmöglich. So war es auch bei der Familie von Happy. Das damals anderthalb Jahre alte Mädchen lebte mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf in Uganda. Die Eltern waren besorgt – Happy konnte weder laufen, noch stehen, geschweige denn spielen. Sie war schwach und auch ein traditioneller Heiler wusste keinen Rat: Happys Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends.

Die DAHW konnte die Familie schließlich unterstützen: Ein vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit kofinanzierte Projekt sorgt dafür, dass Gesundheitsmitarbeiter mit mobilien digitalen Röntgengeräten in die entlegenen Gemeinden fahren können. „Früher mussten die Menschen unter existenziellen Bedingungen zu den Röntgengeräten kommen – durch unser Projekt kommen die Geräte nun zu ihnen“, erklärt Koordinatorin Lisa Gerwing-Adima. Das hat vielfältige positive Auswirkungen: TB-Fälle werden leichter und schneller entdeckt, das Umfeld der Betroffenen kann sich besser vor Ansteckung schützen und das Wissen über TB hat sich in den ländlichen Regionen erhöht. Auch bei Happy wurde auf diese Weise Tuberkulose diagnostiziert. Nach einjähriger Behandlung läuft und spielt sie mit den anderen Kindern – und ihre Eltern erhielten eine Fortbildung und können nun mit dem Anbau und Verkauf von Gemüse ihren Lebensunterhalt bestreiten.


 

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