02. Dezember 2019

Gemeindebasiertes Projekt zur Eindämmung der TB in Uganda

Das Projekt in der West-Nil Region zielt darauf ab, das Engagement der Gemeinden und der Zivilgesellschaft in der West-Nil Region zu stärken, um Tuberkulose nachhaltig einzudämmen. 

In Uganda arbeitet die DAHW aktuell in mehreren halb- bis fünfjährigen Projekten in den Bereichen Soforthilfe, Ebola- (bzw. Corona-) Intervention, Forschung und vielen mehr. Eines dieser Projekte startete im Oktober 2019 in der äußerst fragilen West-Nil-Region, in der viele Höchstrisikogruppen leben: In Ugandas erstem gemeindebasierten Tuberkulose-Projekt erproben wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen die Eindämmung der TB, in dem wir gezielt das Engagement der Gemeinden und der Zivilgesellschaft fördern und qualifizieren. Ihre Einbindung und Partizipation ist essenziell, um die Krankheit in der Region trotz der extremen Armut, einer hohen HIV-Rate, starkem Alkohol- und Tabakkonsum und anhaltender Fluchtströme aus Südsudan und Kongo nachhaltig unter Kontrolle zu bringen.

Durch den Austausch mit den Menschen vor Ort präzisieren wir unsere Arbeit, gestalten sie bedarfsgerechter und erhöhen so die Wirkung. So haben wir zum Beispiel erkannt, dass die psychosoziale Unterstützung aufgrund der starken Stigmatisierung von TB-Patient*innen eine wichtige Rolle spielt. Folglich schulen wir ausgewählte vertrauensvolle Gemeindemitglieder, damit sie Sensibilisierungsprozesse anstoßen und (ehemalige) TB-Patient*innen sowie ihre Angehörigen begleiten können. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem durch Mentorenprogramme für klinisches Personal, durch Schulungen für Laborant*innen, verbesserte Laborausstattung und Optimierung der Datenerhebung gestärkt.

Mit diesem und jedem weiteren Projekt in der Region wächst unsere Erfahrung. Je genauer wir den Menschen vor Ort zuhören und ihre Bedürfnisse verstehen, desto besser können wir unsere Arbeit an die dynamische Entwicklung des Landes anpassen (Lessons Learned). Krisensituationen lassen sich leichter gemeinsam mit den Gemeinden meistern – und der Sprung von der humanitären Hilfe zu einer langfristigen Entwicklungszusammenarbeit kann gelingen.

Projektinformationen

Projektlaufzeit: 01.10.2019 - 30.03.2023

Projektort: West-Nil-Region

Projektbegünstigte: TB-Patient*innen und die gesamte Bevölkerung der Region

Partner: Nationales Lepra- und TB-Programm, Uganda Catholic Medical Bureau (UCMB), TPO Uganda

Unterstützt von: Else Kröner-Fresenius-Stiftung

Investitionen in 2019: 54.875,57 Euro