Eine erste Studie, die im Februar 2020 von chinesischen Wissenschaftler*innen durchgeführt wurde, gibt Hinweise darauf, dass eine Tuberkulose-Infektion oder eine aktive TB-Erkrankung den Schweregrad einer COVID-19-Erkrankung beeinflusst und vermutlich auch die Anfälligkeit für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 erhöhen könnte. Es ist davon auszugehen, dass die jährlich ca. 1,5 Millionen TB-Todesopfer infolge von Corona noch weiter steigen werden.
TB-Patient*innen sind eine Höchstrisikogruppe
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist der Begriff "Risikogruppe" in aller Munde: In Deutschland und den Nachbarländern sind ältere Menschen, Patient*innen mit einer Vorerkrankung oder mit geschwächten Immunsystem sind besonders gefährdet, an einer Infektion mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 zu sterben. Bei Betroffenen mit intaktem Immunsystem hingegen verläuft eine Erkrankung an COVID-19 eher mild. In unseren Projektländern in Asien und Afrika sind es vor allem von TB Betroffene, für die eine Corona-Infektion sehr wahrscheinlich tödlich endet, da ihre Lungen aufgrund der Erkrankung bereits vorgeschädigt sind. Laut WHO beläuft sich die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Tuberkulose auf rund 10 Millionen Menschen, darunter etwa eine Million Kinder.