13. Mai 2019

Von Lepra Betroffene in Indien rechtzeitig finden

Um eine fachgerechte und (möglichst) frühzeitige Versorgung von Lepra Patienten in Indien sicherzustellen, hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe mithilfe von regionalen Kliniken ein effizientes Überweisungssystem erarbeitet.

In Indien, wo weltweit die meisten Lepra-Fälle auftreten und Millionen Menschen mit Behinderungen leben, sind weder die medizinische Rehabilitation von Lepra-Patient*innen noch eine Form der Behindertenprävention im allgemeinen Gesundheitssystem vorgesehen. Sie werden weitestgehend von spezialisierten Kliniken von Nichtregierungsorganisationen durchgeführt.

Um möglichst vielen Betroffenen mit Komplikationen oder schwer zu diagnostizierender Lepra eine frühzeitige und fachgerechte Versorgung ihrer Erkrankung in solchen Kliniken zu ermöglichen, hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ein effizientes Überweisungssystem erarbeitet. Dabei fungieren neun Kliniken in sieben endemischen, von Lepra besonders betroffenen Bundesstaaten Indiens – überwiegend in ländlichen Regionen – als Überweisungszentren, um den Menschen einen Zugang zu einer akuten (sekundären) oder stationären (tertiären) Versorgung zu ermöglichen. Fast 500 Betten stehen in den Spitälern für Lepra-Patient*- innen bereit.

Im Jahr 2019 konnten 564 neue Fälle bei Erwachsenen und 59 neue Fälle bei Kindern diagnostiziert werden, behandelt wurden ins gesamt 7.286 Erwachsene und 100 Kinder. Rund 5.800 lepra bedingte Geschwüre wurden (je nach Schweregrad) ambulant oder stationär fachgerecht versorgt, um Behinderungen zu vermeiden. Darüber hinaus wurden die Betroff enen mit ca. 2.150 Paar Spezialschuhen und ca. 2.200 Selbsthilfe-Pakete ausgestattet. Indem Menschen mit einer Lepra-Erkrankung (frühzeitig) Zugang zu einer umfassenden und qualitativ hochwertigen gesundheitlichen Versorgung erhalten, wird nicht nur ihr körperliches, sondern auch ihr geistiges, soziales und wirtschaftliches Wohlergehen gefördert.

Projektinformationen

Projektlaufzeit: 01.01.2018 – 31.12.2020

Projektort: Bundesstaaten Andhra Pradesh, Telangana, Tamil Nadu, Maharashtra, Chhattisgarh, Jharkhand und West Bengal

Projektbegünstigte: Von Lepra Betroffene

Partner: Mehrere Gesundheitszentren und Hospitäler in den Bundesstaaten und GLRA (German Leprosy and Tuberculosis Relief Association) India

Investitionen in 2019: 87.022 Euro