24. Januar 2019

Start der "PEP4LEP-Studie": Weiterer Meilenstein in Richtung „Zero Transmission“

Im Rahmen der sog. PEP4LEP-Studie, soll in drei afrikanischen Ländern getestet werden, wie die "Lepra-Post-Expositions-Prophylaxe" (LPEP) zur Unterbrechung der Lepra-Übertragung am effektivsten als Standardmaßnahme in die nationalen Gesundheitsprogramme integriert werden kann. Das Projekt wird von der „European and Developing Countries Clinical Trials Partnership“ (EDCTP) gefördert.

Unter technischer Leitung der DAHW und mit finanzieller Unterstützung der Novartis-Stiftung konnte in der sog. LPEP-Studie zur „Lepra-Post-Expositions-Prophylaxe“ nachgewiesen werden, dass es möglich ist, die Übertragung von Lepra durch Betroffene auf Angehörige durch die Einmalgabe des Antibiotikums Rifampicin entscheidend zu unterbrechen. Nun startet in drei Ländern Afrikas ein Konsortium-Projekt, das auf den Ergebnissen dieser Studie aufbaut.

 

„Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort wollen wir in den nächsten vier Jahren herausfinden, wie sich die Präventionsmaßnahme dieser Einmalgabe am effektivsten einführen lässt“, erklärt Dr. Christa Kasang, für die DAHW Projektleiterin in Tansania und Äthiopien. „Neben Fragen nach Kosten und Logistik geht es vor allem darum, wie wir bei den Angehörigen eine hohe Akzeptanz für die Einmaleinnahme erreichen.“

Drei Methoden sollen im Rahmen der PEP4LEP-Studie getestet werden: Gesundheitshelfer besuchen mit mobilen „skin (Haut-) camps“ Gemeinden, in denen neue Lepra-Patienten gefunden wurden, um dort Angehörige und Dorfbewohner auf Lepra und andere Hauterkrankungen zu untersuchen. Daneben werden in stationären Gesundheitszentren Helfer entsprechend ausgebildet – Betroffene können ihre Angehörigen dorthin schicken. Und als dritte Maßnahme sucht geschultes Gesundheitspersonal Haushalte von Betroffenen persönlich auf. Dieses Verfahren als standardisierte Präventionsmaßnahme einzuführen, würde uns dem Ziel der „Zero Transmission“ (Null Übertragung) wieder ein Stück näherbringen.

Das PEP4LEP-Projekt wird gefördert von der „European and Developing Countries Clinical Trials Partnership“ (EDCTP). Es ist das erste Forschungsprojekt zur Lepra, das von der 2003 gestarteten europäischen Initiative zur Bewältigung der globalen Gesundheitskrise (ko-finanziert durch die EU) unterstützt wird.


DAHW-Lepra-Forschung

Die DAHW war in den 1980er-Jahren maßgeblich an der Entwicklung der medikamentösen Therapie der Lepra beteiligt.