22. März 2023

Weltwassertag 2023: DAHW schließt sich dringendem UN-Appell an

Vor allem vulnerablen Gruppen - dazu gehören auch Kinder - mangelt es an sauberem Wasser. (Foto: Thomas Einberger)

Jedes Jahr sterben 1,4 Millionen Menschen an Krankheiten, die mit schlechtem Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und Hygienemöglichkeiten in Verbindung gebracht werden*. Anlässlich des heutigen Weltwassertages ruft die DAHW zum Handeln auf.

Würzburg, 22.03.2023: Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zeigt sich am heutigen Weltwassertag alarmiert darüber, dass rund zwei Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben*. Das bedeutet, jeder vierte Mensch ist davon betroffen, darunter besonders häufig Angehörige vulnerabler Gruppen – etwa Kinder. „In vielen Ländern des Globalen Südens sind Kinder mangel- oder unterernährt“, erklärt Susan Höfner, bei der DAHW zuständig für Humanitäre Hilfe und Inklusion. „Wenn diese Kinder dann kein sauberes Trinkwasser bekommen und sich etwa mit Durchfallerregern infizieren, können wir noch so viel Lebensmittelunterstützung leisten – sie fallen sofort wieder zurück in den Zustand der Unterernährung.“

Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu sicheren Sanitäranlagen

Die humanitäre Praxis sieht für eine Person täglich einen Bedarf von mindestens fünfzehn Liter Wasser vor: Als Trinkwasser, zur Ernährungszubereitung und für die Hygiene. Menschen mit Behinderungen oder spezifischen Erkrankungen – ebenfalls vulnerable Personen – haben aber häufig einen erhöhten Bedarf an Wasser, etwa zur Wundreinigung oder für notwendige Pflegepraktiken.

Auch Frauen und Mädchen gehören zu vulnerablen Gruppen. Für sie ist in besonderem Maße wichtig, Zugang zu sicheren und sauberen Sanitäranlagen zu haben, etwa im Rahmen der Menstruationshygiene. „Da geht es auch um die Gefahr von Übergriffen“, erläutert Susan Höfner, „die sanitären Anlagen sollten also auch in der Nacht zugänglich und ausreichend geschützt und beleuchtet sein.“ Für Menschen mit Behinderungen müssen sanitäre Anlagen zudem häufig anders konzipiert sein, damit sie barrierefrei nutzbar sind. Aktuell sind diese Voraussetzungen jedoch vielerorts reine Idealvorstellungen: Fast der Hälfte der Weltbevölkerung – 3,6 Milliarden Menschen – mangelt es an sicheren Sanitäranlagen*.

Aufklärungsarbeit kann Krankheitsübertragungen reduzieren

„Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen und Hygienemöglichkeiten ist ein Menschenrecht“, stellt Susan Höfner klar. Die DAHW setzt sich in diesem Bereich ein, indem sie Zugang zu sauberem Trinkwasser schafft. Dabei wird etwa Wasser durch Abkochen oder durch UV-Strahlung aufbereitet. Aber auch der Bau von Trinkwasseraufbereitungsanlagen wird durch die DAHW gefördert. Ebenso tragen Mitarbeiter:innen dazu bei, in der Bevölkerung ein Bewusstsein zu Infektionsrisiken zu bilden und sie klären über die Bedeutung von sachgerechter Müllentsorgung auf. Auch durch die Weitergabe dieser Informationen können Krankheitsübertragungen reduziert werden.

 „Wir sehen aber, dass sich die Lage – auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel – zusehends verschärft“, warnt Susan Höfner. Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe schließt sich deshalb dem Appell der Vereinten Nationen zum Weltwassertag 2023 an: Es muss dringend ein echter Wandel stattfinden. Denn Wasser betrifft uns alle – also müssen wir auch alle handeln.

* Zahlen von WHO und UNICEF