24. März 2016

WTT 2016 - Wie eine App Leben rettet

Der Scanner überträgt den Fingeraufdruck auf das Mobilgerät.
Der Scanner überträgt den Fingeraufdruck auf das Mobilgerät. Bild: Harald Meyer-Porzky / DAHW

Ein elektronisches Programm, welches zurzeit von den DAHW-Mitarbeitern in Jaipur im Rahmen der Tuberkulosebehandlung getestet wird, beeindruckt und macht Mut für die Zukunft.

Um Manipulationen und Abbrüche im Verlauf der Tuberkulosebehandlung zu verhindern, wird dort eine App für Smartphone und Tablet getestet, die den Patienten über seinen Fingerabdruck identifiziert und über das Internet zugleich seine Krankenakte auf einem zentralen Rechner öffnet.
Alle Untersuchungsergebnisse werden dann über die App eingegeben und sofort in der Akte gespeichert.

Die Patienten müssen keine weiten Wege mehr auf sich nehmen um an die Medikamente zu kommen, sondern können ein Sogenanntes DOTS center aufsuchen. Gesundheitshelfer die dort die speziell auf die Erkrankung der Patienten abgestimmten Medikamente verteilen kontrollieren ebenfalls die korrekte Einnahme. Niemand muss mehr die schwierige Entscheidung zwischen Arbeit und Medikamentenausgabe treffen – eine Entscheidung, die bei Monatslöhnen von umgerechnet 30 Euro in den Slums der wichtigste Grund für den Abbruch einer Therapie ist.

Darum ist eine weitere Funktion der App eine Nachricht, z. B. per Mail oder SMS an den Mitarbeiter bzw. Helfer zu versenden, wenn der Patient nicht zur Medikamentenabholung gekommen ist. Dann wird er aufgesucht. Ebenso sind Manipulationen unmöglich, dass z.B. der Bruder statt des Patienten die Medikamente abholt. Der Fingerscan ist eindeutig und die App würde sofort einen Verstoß erkennen.

Die indische Regierung ist höchst erstaunt über die positiven Ergebnisse dieses neuen Systems, auf das die Mitarbeiter der DAHW in Indien sehr stolz sind.