Würzburg / Genf, 27.03.2023: Die Weltgesundheitsorganisation WHO veranstaltet in dieser Woche eine fünftägige Konferenz, die sich mit Vernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs) der Haut beschäftigt. In Genf werden rund 600 Teilnehmer:innen erwartet – in Präsenz und online. Es soll vor allem darum gehen, welche Fortschritte, aber auch Herausforderungen es aktuell bei der Umsetzung integrierter Haut-NTD-Aktivitäten auf Länderebene gibt. Für die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe sind Global-Health-Berater Anil Fastenau und Forschungskoordinatorin Dr. Christa Kasang nach Genf gereist, denn die DAHW ist im Bereich der NTDs sehr aktiv – auch Lepra gehört zu diesen Krankheiten.
27. März 2023
DAHW nimmt an WHO-Konferenz zum Thema Vernachlässigte Tropenkrankheiten teil
Wie steht es aktuell um die globale NTD-Kontrolle?
Anil Fastenau: Generell läuft die Kontrolle nicht bei allen NTDs gleichermaßen gut oder schlecht. Man kann aber allgemein sagen, dass weltweit mehr als 1,7 Milliarden Menschen von einer Vernachlässigten Tropenkrankheit betroffen oder bedroht sind. Viele Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen. Die NTDs erhalten weniger Aufmerksamkeit von den Regierungen und werden, wie schon der Name sagt, vernachlässigt. Es gibt auch viel weniger Forschung in diesem Bereich als zum Beispiel bei HIV oder Tuberkulose.
Was erhofft ihr euch von der Konferenz in Genf?
Anil Fastenau: Dieses Treffen ist die erste große WHO-Konferenz zum Thema NTDs. Es nehmen 300 Teilnehmer:innen vor Ort in Genf und 300 Teilnehmer:innen online teil. Dies ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Stakeholder aus dem NTD-Bereich zu vernetzen und voneinander zu lernen. Wir erwarten, dass wir unsere Ansätze mit anderen Akteuren austauschen können und ggf. dabei auch Synergien finden, die uns zukünftig weiterhelfen. Vielleicht ergeben sich auch Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Welchen Beitrag leistet die DAHW im Bereich NTDs?
Anil Fastenau: Die DAHW setzt sich vor allem im Kampf gegen die NTDs Lepra, Schistosomiasis, Lymphatische Filariose, Buruli Ulcer, Chagas und Leishmaniose ein. Dabei nutzen wir in unseren Projekten verschiedene sektorübergreifende und inklusive Ansätze, um die Ausbreitung von Vernachlässigten Tropenkrankheiten einzudämmen.
