13. Juli 2023

DAHW warnt vor geplanten Haushaltseinschnitten

Fluthilfe in Pakistan 2022 (Foto: MALC / DAHW)

Die vorgesehene Reduzierung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit ist angesichts steigender Bedarfe nicht nur das falsche Signal. Sie wird gravierende Konsequenzen haben, gerade in Zeiten zunehmender Krisen und Fluchtbewegungen.

Würzburg, 13.07.23: Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe zeigt sich erneut tief besorgt über die geplanten Einschnitte im Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Dass die Mittel für die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit davon ausgenommen sind, sieht die Organisation zwar mit Erleichterung, denn die Vernetzung zu Menschen und zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort ist für den Erfolg nachhaltiger Arbeit von großer Bedeutung. Eine Absenkung der BMZ-Mittel von 12,2 Milliarden Euro auf 11,5 Milliarden Euro entspricht jedoch nicht den aktuellen Herausforderungen, auf die im Sinne einer nachhaltigen Entwicklungszusammenarbeit reagiert werden muss. Mit Blick auf die vielen Krisen und die zunehmenden Fluchtbewegungen rund um den Globus warnt die DAHW zudem erneut nachdrücklich vor der Umsetzung der geplanten Kürzung der Gelder für Humanitäre Hilfe. Dem Außenministerium stehen dafür nach aktuellen Planungen im kommenden Jahr 1,7 Milliarden Euro zur Verfügung – das entspricht einer Reduzierung der Mittel um mehr als ein Drittel.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Länder des Globalen Südens, in denen die DAHW aktiv ist, steigende Bedarfe verzeichnen – gerade in den Bereichen, in denen Erkrankte kaum medizinisch versorgt werden können. Betroffen sind beispielsweise Menschen, die sich mit Vernachlässigten Tropenkrankheiten wie Lepra oder Buruli Ulcer angesteckt haben, Menschen, die in abgelegenen Gebieten leben, etwa in den afghanischen oder sudanesischen Bergen, Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, und Menschen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihres gesellschaftlichen Status oder ihrer Behinderungen marginalisiert und diskriminiert werden. Die vorgesehenen Einschnitte bei der Entwicklungszusammenarbeit stehen diesen steigenden Bedarfen diametral entgegen.

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe will sich daher gemeinsam mit den Partnern in ihren Netzwerken weiterhin für den Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern einsetzen, um auf die Lage ihrer Mandatsgruppen im globalen Kontext aufmerksam zu machen.


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