13. September 2018

Hilfe für südsudanesische Frauen in Geflüchtetencamps in Uganda

In dem Geflüchtetencamp „Palorinya“ in Uganda leben aktuell ca. 170.000 Menschen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder.

Viele mussten auf der Flucht aus dem Südsudan Grausamkeiten erleiden, darunter auch Vergewaltigung und tödliche Gewalt mitansehen. Gemeinsam mit der Partnerorganisation Transcultural Psychosocial Organization (TPO) hat die DAHW ein Projekt gestartet, das diesen Frauen und ihren Kindern dabei helfen will, ihre traumatischen Erlebnisse zu bewältigen und ihre seelische wie körperliche Gesundheit zurückzuerlangen. Dabei greift das Hilfswerk auf seine jahrzehntelange Erfahrung in der Arbeit mit Menschen zurück, die aufgrund von Lepra und anderen armutsbedingten Erkrankungen Stigmatisierung und Diskriminierung erfahren und unter den damit verbundenen psychosozialen Belastungen leiden.

 

In Kleingruppen erfahren die betroffenen Frauen, mit welchen Techniken und Methoden sie ihre Traumata verarbeiten können, so zum Beispiel mit Atemübungen oder durch Gespräche mit Vertrauten. Sie lernen auch, dass seelische und körperliche Symptome wie Schlaflosigkeit, Angstzustände, Inkontinenz, ständiges Weinen oder Traurig sein „normale“ Reaktionen auf die traumatischen Erlebnisse sind. Der Erfahrungsaustausch in den Gruppen mache bereits vieles leichter, erzählen teilnehmende Frauen. Und auch die psychologischen Mitarbeiter*innen bestätigen diesen Eindruck: Nach den Gruppensitzungen wirken die Teilnehmerinnen deutlich entspannter und gelöster.

Die Verbesserung der Lebenssituation der Frauen hat auf für ihre Kinder positive Auswirkungen. Nicht selten haben sie die gewaltsamen Übergriffe auf ihre Mütter selbst mit angesehen und leiden ihrerseits unter dem Erlebten. Indem ihre Mütter lernen, mit den Traumata umzugehen, und sich emotional stabilisieren, werden sie zugleich befähigt, besser auf die Bedürfnisse ihres Nachwuchses einzugehen und sie bei ihrer Bewältigung zu unterstützen.

Ein weiterer Aspekt des Projektes ist die Sensibilisierung von medizinischen, staatlichen oder auch freiwilligen Mitarbeiter*innen in den Camps für den Zusammenhang zwischen traumatischen Erlebnissen und Gesundheitsproblemen der betroffenen Frauen: Häufig haben Symptome wie Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Magenschmerzen und andere psychosomatische Gründe. Diese Möglichkeit sollte bei der Behandlung von geflüchteten Frauen stets mit einbezogen werden.


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