08. März 2024

International Women's Day: DAHW unterstützt Frauen im Globalen Süden ganz gezielt

Zwei von Lepra betroffene Frauen im indischen Jaipur: In vielen Ländern des Globalen Südens ist die weibliche Bevölkerung gerade aus medizinischer Sicht besonders vulnerabel. Das lässt sich am Beispiel Lepra gut erkennen. (Foto: DAHW / Mario Schmitt)

Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags ruft die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe dazu auf, Frauen im Globalen Süden und ihre Einbindung in die dortigen Gesundheitssysteme stärker zu unterstützen. Denn: Frauen nehmen in den meisten Ländern der Erde eine besondere Rolle in der Gesellschaft ein – in mehrfacher Hinsicht.

Würzburg, 08.03.2024: Frauen und Mädchen gehören vielerorts zu den besonders vulnerablen Personengruppen, gerade aus medizinischer Sicht. Sie sind nicht nur unverhältnismäßig stark von Krankheiten betroffen, sondern auch von Diskriminierung und Vernachlässigung. Das lässt sich am Beispiel Lepra gut erkennen. „Frauen, die von Lepra betroffen sind, bleibt in vielen Fällen der Zugang zu medizinischer Versorgung verwehrt“, erklärt Juliane Meißner, die bei der DAHW unter anderem für Projekte in Indien und Afghanistan zuständig ist. „Oft fehlt zum Beispiel weibliches Fachpersonal, das eine Lepra-Erkrankung diagnostizieren kann – und das bedeutet dann in Ländern wie Afghanistan ganz einfach, dass eine Frau nicht untersucht wird.“ In Afghanistan reisen deshalb Teams mit weiblichen Mitarbeiterinnen gezielt in Gebiete mit schwacher medizinischer Infrastruktur, um den Frauen und Mädchen die notwendige Versorgung zukommen zu lassen.

Andererseits übernehmen Frauen gerade in den Gesundheitssystemen des Globalen Südens traditionell unverzichtbare und extrem fordernde Aufgaben. So sind sie überwiegend in der Geburtshilfe und in der Pflege tätig – Bereiche, die so gut wie jeden Menschen zu Beginn oder gegen Ende seines Lebens betreffen.

Frauen spielen in der Gesundheitspolitik des Globalen Südens also eine wichtige und zugleich untergeordnete Rolle. Doch es ist eine Veränderung zu beobachten: Immer mehr Frauen übernehmen auch strukturell Positionen im Gesundheitswesen, die ihnen mehr Gestaltungsmöglichkeiten verleihen – und das spiegelt sich in politischen und institutionellen Veränderungen wider.

In der Veranstaltungsreihe „Health Talks“, die die DAHW gemeinsam mit der DIZ e.V. organisiert, wird genau dieses Thema in wenigen Tagen ganz ausführlich beleuchtet: Expertinnen aus Indien und Tansania informieren dabei über die Situation in ihren Heimatländern und geben Einblicke in diese wichtige Thematik. Der Vortrag "Women in HealthCare in the Global South" ("Frauen in den Gesundheitssystemen des Globalen Südens") findet am 12. März um 18 Uhr statt – für alle Interessierten unkompliziert über die Online-Plattform Zoom erreichbar.


 

Unterstützen Sie unsere Arbeit