08. Juni 2021
Nach coronabedingter Pause: Lepra-Forschungsprojekt geht weiter
Im Rahmen mehrerer Forschungsaktivitäten konnte bewiesen werden, dass die sog. Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) – die Einmalgabe des Antibiotikums Rifampicin an Kontaktpersonen von Lepra-Patient*innen – die Übertragung der Lepra (LEP) stoppen kann. Nun sollen Wege erprobt werden, um diese „LPEP“ als standardisierte Maßnahme in nationalen Gesundheitsprogrammen einzuführen. Dazu wurde 2019 die sog. „PEP4LEP-Studie“ gestartet.
„Im Fokus steht die Frage, wie wir bei den Angehörigen die Akzeptanz für die prophylaktische Behandlung erhöhen können“, erklärt Dr. Christa Kasang, in Tansania und Äthiopien Studienleiterin für die DAHW. Hierfür sollen verschiedene Methoden getestet werden, darunter die der mobilen „Skin Camps“ (mobile Haut-Kliniken): Eigens geschultes Gesundheitspersonal sucht Gemeinden auf, in denen neue Lepra-Patient*innen gefunden wurden, um die Angehörigen der Betroffenen und die Dorfbewohner*innen allgemein auf Hauterkrankungen zu untersuchen und zu behandeln. „Dadurch, dass die immer noch stark stigmatisierte Lepra mit anderen Hauterkrankungen gleichgesetzt wird, erhoffen wir uns eine höhere Bereitschaft zur Teilnahme“, so Dr. Kasang.
Im ersten Jahr der „PEP4LEP-Studie“, die mit Mitteln der Europäischen Union finanziert wird, konnten alle Vorbereitungen für das Projekt abgeschlossen werden. So wurden beispielsweise alle erforderlichen Genehmigungen in den Umsetzungsländern eingeholt und die Schulungen für die Gesundheitshelfer*innen durchgeführt. Im Jahr 2020 sollten die ersten „Skin Camps“ errichtet werden, zuerst in Dörfern Tansanias und dann in Äthiopien. Doch dann kam Corona und die Projektarbeit musste pausieren. Am 17. Mai 2021 konnte nun ein Startup-Meeting in Addis Abeba durchgeführt werden.
Weitere Infos zu PEP4LEP finden Sie hier.