Würzburg, Rawalpindi, 24.3.2023: „Ich gebe Ihnen mal einen ganz groben Vergleich“, sagt Dr. Chris Schmotzer und rückt den Laptop zurecht, sodass sie besser in das Mikrofon sprechen kann. „In Deutschland hat man pro Jahr eine Zahl von neu infizierten Tuberkulose-Patient:innen, die sich irgendwo in der Größenordnung von 5.000 befindet. Hier aber haben wir mehr als 500.000 neue Tuberkulose-Patient:innen pro Jahr!“ Hier, das ist Pakistan. Dr. Schmotzer sitzt in ihrem Büro im Rawalpindi Leprosy Hospital im Norden des Landes, einem von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe geförderten Krankenhaus. Ursprünglich hatte sich die Arbeit dort vor allem auf die Bekämpfung der Lepra konzentriert. Aber als sich Ende der Neunzigerjahre diese Infektionslage langsam entspannte, beschlossen die Mediziner:innen, sich zusätzlich eines anderen riesigen Gesundheitsproblems im Land anzunehmen: der Tuberkulose, ausgelöst durch einen der Lepra ähnlichen Erreger. Auch damals war die deutsche Ärztin und Ordensschwester Dr. Schmotzer bereits im Team. Heute ist das Rawalpindi Hospital unter ihrer Leitung ein anerkanntes Zentrum für die Behandlung von Tuberkulose – und nimmt auch schwierige Fälle auf.
DAHW-geförderte Klinik behandelt auch komplizierte Formen der Tuberkulose