Satrah Teh Deska - ein kleines Dorf in Nordpakistan. Hier wohnt Navees H. Seit seinem Besuch im Krankenhaus von Rawalpindi weiß er, dass er an Lepra erkrankt ist. Dr. Chris Schmotzer hatte ihm vor wenigen Wochen die Diagnose mitgeteilt. Wie seiner Tante, seinen Cousins und seinen Cousinen auch. Damals. Vor Jahren. Denn die Verwandten des jungen Mannes hatten auch Lepra, insgesamt 13 Familienmitglieder. Heute ist seine Tante überzeugt, den Erreger vor 22 Jahren von einem Nachbarn übertragen bekommen zu haben. „Damit fing es an“, klagt sie. Heute sind ihre Töchter und Söhne geheilt, und auch sie, doch die Symptome der Erkrankung wird sie nie vergessen.
„Meine Tante drängte mich, ganz schnell das Krankenhaus von Rawalpindi aufzusuchen.“ Für den Viehhirten war das eine halbe Weltreise, denn die Klinik liegt mehrere Busstunden von seinem Dorf entfernt. Er hatte die Flecken am Körper schon viel länger bemerkt, aber nicht sonderlich beachtet. „Ich habe mir auf dem lokalen Markt Medizin gekauft“, sagt er, der weder lesen noch schreiben kann.