02. November 2023

#BlickinsProjekt: „We Value Your Inclusion“ – ein länderübergreifendes DAHW-Projekt mit dem Fokus auf One Health ( „Eine Gesundheit“)

Eine junge Äthiopierin mit eingeschränkter Hörfähigkeit füttert ihre Ziegen. Der One Health-Gedanke umfasst die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt – und erklärt, wie diese miteinander zusammenhängen. (Foto: Temesgen Woyessa / DAHW)

Am heutigen World One Health Day blicken wir auf die Wechselwirkung zwischen der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt. Nicht zuletzt im Zuge der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, welche Auswirkungen es haben kann, wenn diese Zusammenhänge unterschätzt werden. Auch in unserem Projektportfolio beschäftigen wir uns damit – unter dem Überbegriff „One Health“.

Würzburg / Addis Abeba / Kampala: Menschen mit Behinderungen gehören zu den Mandatsgruppen der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe – „von der Lepra kommend“ haben wir sie in der Konzeption unserer Projekte seit jeher mit einbezogen. Unsere Arbeit deckt dabei unterschiedlichste Bedarfe ab: Rehabilitationsmaßnahmen, Inklusionsthemen, Prävention.

Auch der „One Health“-Aspekt spielt dabei eine Rolle, also die Idee, dass der Mensch nur dann gesund ist, wenn Tiere und Umwelt gesund sind – und umgekehrt. Denn: Menschen mit Behinderung sind beispielsweise von zoonotischen oder umweltbedingten Erkrankungen in besonderem Maße betroffen. Wie man diese Menschen sozioökonomisch, also im Einklang mit der Umwelt, unterstützen kann, damit beschäftigt sich unser Projekt „We Value Your Inclusion“ in Uganda und Äthiopien.

Allgemein gesagt, zielt dieses Projekt darauf ab, die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Widerstandsfähigkeit der Betroffenen im Rahmen des One-Health-Ansatzes zu unterstützen und langfristig zu stärken. Dabei ist die Gruppe der „Betroffenen“ weit gefasst: Es geht um Menschen mit Behinderungen, aber auch um die Gemeinschaften, in denen sie leben.

„Das Projekt ist inklusiv und holistisch angelegt“, erläutert Global-Health-Beraterin Dr. Saskia Kreibich. „Der One-Health-Ansatz fokussiert sich also nicht nur auf einen einzelnen Aspekt, sondern schließt viele verschiedene Bereiche mit ein, die sich an den Bedarfen der jeweiligen Distrikte orientieren.“ So sollen auf lokaler Verwaltungsebene Kapazitäten aufgebaut werden, um Menschen mit Behinderungen weniger anfällig für Krankheiten und Ernährungsunsicherheit zu machen. Unterstützt werden also beispielsweise integrative Gesundheitsdienste, die Veterinärmedizin und Umwelteinrichtungen. „An einem Ort wird zum Beispiel eine neue Tierklinik etabliert, anderswo liegt der Schwerpunkt auf der Abfallentsorgung“, erklärt Dr. Kreibich. Ein sektorübergreifendes Projekt also, das die Menschen unterstützt, die unmittelbar betroffen sind – und sie gemeinsam mit ihren Gemeinschaften stärkt.

Was genau ist mit One Health gemeint?

Der ganzheitliche One Health-Ansatz gewinnt in der Projektarbeit der DAHW zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels. Omar Touré, DAHW-Repräsentant für Westafrika, kennt die Herausforderungen, die damit zusammenhängen: „Wenn es zum Beispiel zu einer Überschwemmung kommt, verlieren die einen ihr Vieh, die anderen ihre Häuser, einige alles zusammen. Und diese neuen Lebensbedingungen führen nicht nur zu Unsicherheit, sondern auch dazu, dass Hygienebedingungen nicht mehr eingehalten werden können.“ Dazu kommt: Viele der Krankheiten, mit denen sich unsere medizinisch-sozialen Projekte beschäftigen, sind Zoonosen und bedürfen der interdisziplinären und sektorübergreifenden Eindämmung. Um den One-Health-Ansatz anschaulich und spielerisch zu erklären, haben wir im Rahmen unserer Bildungsarbeit ein digitales Tool für den Unterricht entwickelt – interessant ist es aber sicherlich nicht nur für Schüler:innen und Lehrkräfte.


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Der One Health Ansatz


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