Berlin, 17. Januar 2023 – Der Welt -Tag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (30.1.2023) wird wieder von mehr als 300 deutschen und internationalen Institutionen getragen. Bereits im Vorfeld wird mit zahlreichen Kampagnen und Aktionen darauf aufmerksam gemacht.
Die WHO ruft in diesem Jahr die nationalen Regierungen und die internationalen Geldgeber auf, Investitionen in vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTDs) zu priorisieren. Das Deutsche Netzwerk unterstützt die Arbeit der WHO bei der Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten und weist daraufhin, dass die Bundesregierung noch keinen Aktionsplan mit Indikatoren, messbaren Zielgrößen und zeitlich definierten Umsetzungsschritten installiert, aber zahlreiche Selbstverpflichtungen zur Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten formuliert hat. NTD-Projekte sind auf die Ressorts von drei Ministerien – Bundesgesundheitsministerium (BMG), Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verteilt und finden sich oft nur „versteckt“ in Programmen, die andere SDG-Ziele verfolgen.
Angesichts der vielen gleichzeitigen Krisen, wie dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, der steigenden Inflation und der drohenden Energie- und Nahrungsmittelkrise befürchten viele Expertinnen und Experten, dass die Bekämpfung der vernachlässigten Tropenkrankheiten noch mehr an Bedeutung verliert.
Während der COVID 19 Epidemie konnten viele Behandlungen und Medikamentenverteilungen gar nicht oder nur eingeschränkt durchgeführt werden. Es waren viele Lieferketten unterbrochen. In der Zeit von 2019 und 2020 sank die Zahl der mit NTDMedikamenten behandelten Menschen nach Angaben der WHO um 34 Prozent. Nach der Wiederaufnahme der Arbeit stiegen die Behandlungen wieder um 11 Prozent.
Weltweit wird es am 30. Januar 2023 zahlreiche Aktivitäten geben, um auf diese mit Armut verbundenen Infektionserkrankungen aufmerksam zu machen: