03. September 2010

150.000 Flutopfer ohne Versorgung

DAHW-Teams finden völlig abgeschnittene Orte in Pakistan

Mehr als fünf Wochen nach Beginn der Jahrhundertflut in Pakistan bekommen 150.000 Flutopfer endlich Hilfe: Teams von MALC, dem Partner der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, liefern jetzt Wochenrationen an Lebensmitteln in die Region Mingora im Swat-Tal im Norden Pakistans. Die pakistanische Armee stellt für diese Hilfslieferungen Hubschrauber zur Verfügung. Die Menschen in der von der Außenwelt abgeschlossenen Region haben bisher nur überlebt, weil Soldaten ihre Rationen mit ihnen geteilt haben.

(Würzburg, 3. September 2010). Eigentlich dienen die Kontrollfahrten der MALC-Teams der Überprüfung des Lepra- und Tuberkulose-Kontrollprogramms. Neben der Fluthilfe muss diese Arbeit nämlich unbedingt weiter geführt werden: Wenn die Patienten ihre Therapien abbrechen, entstehen gefährliche Resistenzen.

Einige Regionen um die Orte Kalaam, Utror, Matildan und Markhiad waren nur per Hubschrauber erreichbar – alle Straßen und Brücken sind durch die Flut zerstört worden. Soldaten haben die Helfer auf die Menschen hingewiesen, die seit fünf Wochen in ihren fast völlig zerstörten Dörfern ausharren mussten, weil es keine Fluchtwege in dem unwegsamen Gebiet gab.

Derzeit bringen die Teams des DAHW-Partners MALC Nothilfe-Rationen zu den Eingeschlossenen. Die Pakete sind pro Familie für jeweils eine Woche vorbereitet und enthalten – in Zusammenstellungen je nach Einsatz – Mehl, Reis, Öl, Hülsenfrüchte, Trockenmilch, Zucker, Zwieback, Salz, Tee, Kerzen, Zündhölzer, sowie desinfizierende Seife, Wasch- und Spülmittel.

Ausmaße der Katastrophe offenbar größer als bislang befürchtet

Für die nun entdeckten Flutopfer benötigen die DAHW-Helfer sehr schnell 10.000 dieser Nothilfe-Rationen. Die Kosten dafür werden sich auf mindestens 300.000 Euro belaufen. Wenn die Preise für Lebensmittel weiter steigen, noch mehr dieser abgeschnittenen Dörfer entdeckt werden oder diese Regionen weiterhin nur mit Hubschraubern zu erreichen sind, wird sich dieser Betrag noch erhöhen.

Für den geplanten Wiederaufbau ist gerade in den Bergregionen des Swat-Tals Eile geboten, denn die Winter dort bringen viel Schnee und eisige Temperaturen. In einfachen Zelten wird es für die Menschen, deren Häuser durch die Flut zerstört wurden, kaum möglich sein, den Winter zu überleben.

Die DAHW fördert seit 50 Jahren medizinisch-soziale Projekte in Pakistan. Mit ihren Partnern Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karachi, gegründet von Dr. Ruth Pfau, und Aid to Leprosy Patients (ALP) in Rawalpindi, geleitet von Dr. Christine Schmotzer, hat sie bereits bei dem großen Erdbeben 2005 Soforthilfe und Hilfe beim Wiederaufbau geleistet.


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