11. April 2024

50 Jahre NRW-Stiftung Leprahilfe: DANKE für großartige Unterstützung

Präsentation im Düsseldorfer Landtag: Durch die NRW-Stiftung sind viele Projekte der DAHW unterstützt worden. (Foto: Anil Fastenau / DAHW)

Das ehrenamtliche Engagement für die DAHW hat in Westdeutschland eine lange Tradition. Viele der Ortsgruppen haben in den vergangenen Jahrzehnten die Nordrhein-Westfälische Stiftung zur Förderung der Leprahilfe unterstützt, deren Mittel in unterschiedlichste DAHW-Projekte geflossen sind. Zum 50-jährigen Jubiläum der Stiftung sagen wir: DANKE!

Düsseldorf / Würzburg, 11.04.2024: Bei einer Feierstunde im Düsseldorfer Landtag hat NRW-Gesundheits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) das Engagement ehrenamtlicher Gruppen gewürdigt. Die Leprahilfe sei „nicht etwas von gestern“, sagte der Politiker in einer Ansprache. Vieles, was die 1973 gegründete NRW-Stiftung zur Förderung der Leprahilfe bewirkt habe, sei den Ehrenamtlichen zu verdanken. In landesweit rund 80 Ortsgruppen - vor allem im Münsterland, im Sauerland und in Ostwestfalen - haben Ehrenamtliche mit Basaren, Benefizkonzerten, dem Verkauf von selbst gemachten Marmeladen, Kaffee und Kuchen, Handarbeiten oder Blumen mehrere Millionen Euro für die Leprahilfe gesammelt.

Hinzu kommen mehr als zwei Millionen Euro aus den Mitteln der Stiftung Leprahilfe, die im Laufe von 50 Jahren erwirtschaftet wurden. Damit wurden weltweit mehr als 60 Projekte der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gefördert.

Global Health-Berater Anil Fastenau stellte bei der Feierstunde die Arbeit der DAHW vor. Er betonte: „Ich war zuletzt in Äthiopien, Indien, Kolumbien, Pakistan und Afghanistan unterwegs und habe dort gesehen, dass der Bedarf bei den Betroffenen immer noch sehr, sehr hoch ist.“ Die DAHW ist daher sehr dankbar für die Unterstützung, die ihr aus den ehrenamtlichen Gruppen sowie der Stiftung zukommt.

NRW-Mittel sind beispielsweise in ein Projekt in Tansania geflossen, das die Inklusion von Menschen fördert, die mit den Folgen einer Lepra-Erkrankung konfrontiert sind. Menschen wie Athuman Hamza, der 2009 eine Lepra-Diagnose erhielt. Er sagt, es sei schwierig gewesen, diese Diagnose zu akzeptieren: „Ich wusste ja, wie die Gesellschaft leprakranke Menschen stigmatisiert – und ich hatte Angst, zum Bettler zu werden.“ Er begann eine Behandlung, brach sie aber bald ab. Eine folgenschwere Entscheidung: Die Symptome verschlimmerten sich und Athuman Hamza verlor einen Fuß.

Der damals 78-Jährige war verzweifelt und allein. Er hatte keinen Zugang zu angemessener Gesundheitsversorgung, wusste nicht, wo er Lebensmittel bekommen sollte und wurde von der Gemeinschaft ausgegrenzt. Schließlich aber wurde er von einem Komitee kontaktiert, das im Rahmen des DAHW-Projekts zusammengestellt und geschult worden war. Das Team sorgte dafür, dass Athuman Hamza seine Leprabehandlung wieder aufnahm und verschaffte ihm die Möglichkeit, einkommensschaffende Aktivitäten aufzunehmen.

Einkommensschaffende Aktivitäten sind ein wichtiger Bestandteil vieler unserer Projekte, weil sie die Nachhaltigkeit unserer Unterstützung gewährleisten. Können Menschen etwa mit Viehzucht, Landwirtschaft und kleinen Unternehmen wie Kiosken oder Transportangeboten selbst Geld verdienen, wird ihre Unabhängigkeit gefördert. Zudem wirken diese Aktivitäten auch Stigmatisierung und Ausgrenzung entgegen.

„Inzwischen bin ich sehr glücklich“, sagt der ehemalige Lepra-Patient, denn wie Sie sehen können, werde ich jetzt behandelt, habe mich mit anderen Menschen zusammengeschlossen und ich bin mir zumindest sicher, dass ich meine Mahlzeiten bekomme.“

Ein halbes Jahrhundert ist die Nordrhein-Westfälische Stiftung zur Förderung der Leprahilfe nun alt, mehr als 60 Projekte in vielen verschiedenen Ländern haben von der Unterstützung profitiert. Im Namen der Betroffenen vor Ort sagt die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe: Herzlichen Dank für Ihren Beitrag.


 

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