Um kurz nach 6.30 Uhr rollt der weiße SUV vor das schwere Eisentor. Ato Ahmed empfängt mich grinsend und mit wedelnden Armen. „Sorry for running late“ (15 Minuten) - „Wir haben dieses Guesthouse einfach nicht gefunden“. Dafür müsse es jetzt umso schneller gehen. Denn wer es vor 7 Uhr nicht über die Grenzen Addis Abebas hinaus schafft, schafft es bis Mittags nicht. Bei blauem Himmel und klarer Luft starten wir, während Äthiopiens Hauptstadt hinter uns zum Leben erwacht.
Wir: das sind Ato Ahmed, Regionalrepräsentant für Ostafrika und langjähriger Mitarbeiter der DAHW - Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. , der sein Land wie kaum ein Zweiter kennt. Ebenso Christine Straub, die in Deutschland bei der DAHW für humanitäre Hilfe zuständig ist. Gemeinsam zeigen er und sein Fahrer Nasru uns die Situation vor Ort. Gekommen bin ich, um für die DAHW Bilder & Geschichten aus ihren Projekten mitzubringen und natürlich für „Life Act“, unseren gemeinnützigen Verein aus Berlin. Insgesamt zwei Wochen dauert die Reise Anfang April. Erst Äthiopien, danach Uganda. Ich will wissen: In welche Projekte fließen unsere Spenden aus Deutschland? Wo werden sie am meisten gebraucht? Wie organisieren sich NGOs vor Ort? Antworten auf diese Fragen soll ich bald bekommen. Und auf viele weitere.