26. Juni 2023

DAHW veröffentlicht Jahresbericht 2022

Das Titelbild unseres Jahresberichts entstand im Zuge der Jubiläumsfeier der DAHW in Äthiopien. Es zeigt den ehemaligen Lepra-Patienten Ahmed Nouri mit unserem Regionalrepräsentanten für Ostafrika, Ahmed Mohammed. Ahmed Nouri überwand seine Krankheit und baute mit unserer Unterstützung eine eigene Landwirtschaft auf, die er heute mit seiner Familie erfolgreich führt. (Foto: Dietmar Klement)

Das Jahr 2022 war ein Jahr der Ambivalenzen für die DAHW: Globale Krisen und Katastrophen hatten auch Auswirkungen auf die medizinisch-soziale Arbeit. Gleichzeitig wurde ein Jubiläum begangen – und ein Reformprozess angestoßen. In ihrem aktuellen Jahresbericht, der heute veröffentlicht wird, gibt die DAHW über diese tiefgreifenden Entwicklungen einen ausführlichen Überblick.

Würzburg, 26.06.2023: Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe blickt auf ein bewegtes Jahr 2022 zurück. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie waren in der medizinisch-sozialen Projektarbeit weiterhin spürbar und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat für neue Unsicherheiten und Herausforderungen gesorgt. Das DAHW-Partnerland Pakistan wurde von einer Flutkatastrophe ungekannten Ausmaßes getroffen und in Regionen in Ost- und Westafrika hat sich die Ernährungsunsicherheit verschärft.

Auf all diese Entwicklungen hat die DAHW flexibel reagiert, während sie gleichzeitig die laufenden Projekte, Maßnahmen und Forschungsinitiativen weiter vorangetrieben hat. Zudem hat nach der lähmenden Pandemie-Zeit auch die Arbeit im Bereich Ehrenamt und Bildung wieder an Momentum gewonnen. So haben sich die Ehrenamtsgruppen teilweise reorganisiert und neue Aktionen gestartet. Schulen profitierten von Besuchen der DAHW-Referent:innen und Auslands-Expert:innen, wie der Lepra- und TB-Ärztin Dr. Chris Schmotzer aus Pakistan.

Zudem hat sich die DAHW einen umfassenden Reformprozess verordnet. Die Strukturen der Organisation selbst wurden mit einer Satzungsänderung an aktuelle Bedarfe angepasst, aber auch die Fokusbereiche der medizinisch-sozialen Arbeit wurden neu ausgerichtet – Stichwort: Fokussierung statt Gießkannen-Prinzip. So soll die Wirkung für die betroffenen Menschen in den Mandats-Zielgruppen nachhaltig verbessert werden.

Das Jahr 2022 hat aber auch einmal mehr gezeigt, dass die Ansätze, mit denen die DAHW vor 66 Jahren angetreten ist, heute weiterhin aktuell sind: „Wir gehen dahin, wo die Straßen enden“, unter diesem Motto begann die Lepra-Arbeit im Jahr 1957. Kürzlich durchgeführte Projektbesuche von DAHW-Mitarbeiterinnen in den sudanesischen Nuba-Bergen, in einer Flusslandschaft in Bangladesch und im tansanischen Morogoro-Gebirge haben diesem Anspruch alle Ehre gemacht. Im Jahresbericht finden sich weitere Einblicke in die strategische Ausrichtung der Organisation.

Und schließlich gab es auch etwas zu feiern im vergangenen Jahr: Der Ort, an dem die „Wiege der DAHW“ steht, das äthiopische Bisidimo, beging sein 65-jähriges Jubiläum. Für eine innovative Organisation, die stets im Bewusstsein ihrer Wurzeln handelt, ist der Blick nach Bisidimo ein Grund zur Freude – dient es doch als leuchtendes Beispiel gelungener Zusammen- und Projektarbeit über Jahrzehnte hinweg.

Wie bereits in den Jahren zuvor wurde der DAHW auch 2022 wieder das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) ausgestellt. Damit wird der DAHW bescheinigt, über Strukturen und Prozesse zu verfügen, die eine angemessene Pla­nung, Durchführung und Kontrolle der Mittelverwen­dung gewährleisten und dass die Verausgabung der Mittel den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Spar­samkeit sowie dem Kriterium der größtmöglichen Wirksamkeit folgt. Eine ausführliche Darstellung der Finanzen findet sich selbstverständlich ebenfalls im Jahresbericht.

1957 als Deutsches Aussätzigen Hilfswerk in Würzburg gegründet, ist die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe heute Experte im Kampf gegen armutsbedingte und vernachlässigte Infektionskrankheiten. Im Fokus stehen besonders vulnerable Menschen, die von Krankheit, Behinderung, Ausgrenzung und Armut betroffen oder bedroht sind. Um ihre Gesundheits- und Lebenssituation ganzheitlich und nachhaltig zu verbessern und lokale Strukturen in den Einsatzländern mitaufzubauen, arbeitet die spendenfinanzierte Organisation eng mit lokalen Partnerorganisationen vor Ort zusammen. Die medizinischen und sozialen Projekte sind sektorübergreifend und inklusiv gestaltet.

Der Jahresbericht der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe dient dazu, transparent und nachvollziehbar Rechenschaft über das Erreichte abzulegen. Der aktuelle Jahresbericht zum Jahr 2022 ist am heutigen Montag veröffentlicht worden und steht auf der Website öffentlich zur Verfügung.